Ich werde zusammen mit Esther Quarroz und Andreas Fahrni am europäischen Hausärzte-Kongress WONCA Europe (28.6. - 1.7.2017) ein weiteres art-science Kunstprojekt zum Kongress-Thema ‚growing together in diversity‘ kreieren. Diesmal direkt vor Ort, nicht wie bei unserem ersten Projekt im vergangenen November, das wir in Bern durchgeführt haben, per Skype verbunden mit einem wissenschaftlichen Kongress über complexity in Billings / USA. So wird sich eine direkte Interaktion mit den KongressteilnehmerInnen ergeben. Wir freuen uns sehr darauf.
Briefwechsel einer jungen Ärztin mit einem erfahrenen Hausarzt
Lisa Bircher ist auf dem Weg Hausärztin zu werden - Bruno Kissling steht am Ende seiner beruflichen Laufbahn als Hausarzt.
In einem intensiven Briefwechsel diskutieren die Beiden unter anderem über ihr Verständnis von Medizin, die fachärztliche Weiterbildung im Spital, ethische Fragen im Umgang mit den PatientInnen und die Definitionen der Begriffe »krank« und »gesund«. Die beiden Ärzte scheuen sich dabei nicht, die Medizin dort zu kritisieren, wo sie ihrer Meinung nach nicht optimal funktioniert und mögliche Lösungsvorschläge anzubieten. Beim schriftlichen Gespräch zwischen Lisa Bircher und Bruno Kissling bleibt immer eines im Blick: Die Frage nach einem sinnvollen Leben und einem würdevollen Umgang zwischen allen Beteiligten bei einer Krankheit. Das Buch soll angehenden und gestandenen MedizinerInnen und Pflegenden ein Echo auf ihre Erfahrungen sein und ein Anstoß für die Auseinandersetzung mit Kernthemen ihres Berufsfelds. Für Angehörige und PatientInnen kann der Briefwechsel zum besseren Verständnis der eigenen Situation und der von Ärztinnen und Ärzten dienen.
- Mehr zum Buch auf der WEB von rüffer & rub. Oder auch hier als jpg.
auf der WEB von rüffer & rub. Oder auch hier, es ist dasselbe.
Die Leseprobe kann da heruntergeladen werden.
L I S A B I R C H E R
Lisa Bircher, 1986, hat ihr Studium der Medizin 2012 in Bern abgeschlossen und startete ihre berufliche Laufbahn in der Inneren Medizin mit dem Ziel Hausärztin zu werden. Während zwei Jahren engagierte sie sich beim Verband Schweizerischer Assistenz- und Ober- ärztinnen und -ärzte (VSAO). Ein wichtiger Grundstein ihrer Arbeit bildet die Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg, mit der sie 2016 in Kontakt gekommen ist. Ihre heutigen Hauptanliegen sind der Einbezug von psychologischen und gesellschaftlichen Einflüssen auf die Gesundheit. Nach der Geburt ihres Sohnes im März 2018 möchte sie deshalb in der Kinder- und Jugendpsychiatrie arbeiten.
Bruno Kissling, 1949, ist seit 1982 Hausarzt in Bern. Er war Vorstandsmitglied der Schweizerischen Gesellschaft für Allgemeinmedizin SGAM (1995–2003), Schweizer Delegierter beim Welthausärzteverband WONCA (2000–2009), Mitbegründer und Chefredaktor respektive Ko-Chefredaktor von »Primary and Hospital Care« (2001–2014) sowie Lehrarzt des Berner Instituts für Hausarztmedizin. Zudem ist er Autor zahlreicher Publikationen zur Hausarztmedizin. Zusammen mit der Medizinanthropologin Andrea Abraham publizierte er das Buch »Qualität in der Medizin – Briefe zwischen einem Hausarzt und einer Ethnologin« (2015). Kissling schreibt lyrische Texte und kreiert zusammen mit der Kunstschaffenden Esther Quarroz Kunstinstallationen und Performances.
Das geht wahrscheinlich am Schnellsten zum Ansehen.
- Dauer des Videos : 44.22 Minuten.
- ERKLÄRUNG ZUR BILDQUALITÄT DES VIDEOS :
Wie schon gesagt, ich wollte nur eine AudioAufnahme machen und stellte meinen Photoapparat einfach so tel quel hin auf den Tisch neben mir. Als ich dann ZuHause war sah ich unerwarteter Weise doch Bilder drauf. Die Mimik, die Gestik, die Gesichtsausdrücke, die Freude, alle diese Emotionen faszinieren mich. Ob gut, schlecht oder daneben, ich musste dann einfach ein Video draus machen und es auch so drauf lassen. Lisa Bircher hat ein sehr schönes Gesicht. Ihr werdet es später sehen auf dem Video. Es tut mir natürlich leid, dass das jetzt so herausgekommen ist. Aber man hat was man hat. Und was man nicht hat, hat man dann einfach nicht.
Dass die Qualität zu wünschen übrig lässt spielt in dem Moment eigentlich gar keine Rolle mehr. Diese besonderen Momente sind festgehalten. Das ist wichtig und das freut mich jetzt halt trotzdem sehr. Herzlich Ruth de Bâle
Das Buch kann man auch kaufen :
Lisa Bircher, Bruno Kissling | »Ich stelle mir eine Medizin vor ...« Briefwechsel einer jungen Ärztin mit einem erfahrenen Hausarzt.
144 Seiten | Broschur | CHF 19.80 | ISBN 978-3-906304-39-7 | Bei Versand exkl. Versandkosten.
Wir nehmen auch gern Buchbestellungen entgegen via info@ruefferundrub.ch oder telefonisch 044 381 77 30
- Bilder. Bitte auf die kleinen Bildlis klicken und es wird grösser !
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Was läuft schief im Gesundheits-
wesen? Die Berner Ärztin Lisa Bircher (32) und der erfahrene Hausarzt Bruno Kissling (69) versuchen, eine Antwort darauf zu geben.
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Sie sagen, die Medizin hat die Menschen aus den Augen verloren. Und das kann dem Patienten
schaden. Dazu haben die beiden soeben ein Buch veröffentlicht.
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«Wir orientieren uns zu stark
an den medizinischen Möglich-
keiten, statt uns zu fragen:
Was ist bei einer Krankheit
wichtig?», sagt Lisa Bircher.
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Die beiden sind sich einig, dass
das Gesundheitssystem grund-
legend falsch aufgebaut ist und
zu schnell zu viele Entscheide
gefällt werden.
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«Die meisten Ärzte leiden am Handlungszwang dieser Maschinerie,
in der sie gefangen sind, in der man
nicht aufhören kann mit
Behandlungen», erklärt Bruno Kissling.
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Lisa Bircher
arbeitete unter anderem als Assistenzärztin für Innere Medizin und Palliativmedizin in einem West-
schweizer Spital.
Wie viele andere war sie nahe am Burnout. Sie zog die Reissleine und kündigte ihre Anstellung nach zwei Jahren.
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Bruno Kissling ist seit mehr als
30 Jahren Hausarzt und
Lehrarzt in Bern. In drei
Monaten geht er in Pension.
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Lisa Bircher und Bruno Kissling im Gespräch mit den Journalisten Dana Liechti und Moritz Kaufmann im
Berner Büro von SonntagsBlick.
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zvg
Im Buch «Ich stelle mir eine Medizin vor...» thematisieren Kissling und Bircher unter anderem, wie sich der Zeitdruck auf die Arbeit der Ärzte auswirkt und warum man sich Zeit nehmen sollte für die persönlichen Geschichten der Patienten.